Messerfotolovestory
Messerfotolovestory
Also, jeden dens interessiert, hier hab ich mal die Bilder reingepostet von einem Messer das ich gebaut hab, da hab ich noch alles dokumentiert
Die Fotos sind alle mit meinem Handy geschossen, also nicht super oder so, aber ich denk man erkennt alles.
Viel Spaß!
So fängt man an
Jepp
Dann erstmal ein Modell machen
Dann das Modell verbessern (hier Kunststoff, da bekommt man Kanten besser hin)
Griffschale und Zwischenstück basteln
Passts auch?!?
Alles schön fein sauber schleifen (hier sieht man dass die zwei Griffschalen aneinander befestigt wurden damit sie danach gleich sind)
Weiter gehts mit der Klinge (wieder mit der Säge möglichst genau ausschneiden und dann feilen feilen feilen)
Zu gehn tuts schonmal und die Spitzen am Klingenrücken stehen über, gut so! (Wichtig hier der eingezeichnete Bolzen, damit die Klinge im geöffneten zustand nicht nach hinten weg- oder im geschlossenen gegen das Zwischenstück gedrückt wird. Der muss da reinpassen, daher ist es wichtig das nochmal zu prüfen)
Einzeichnen vom Liner (Arretierfeder)
Die Durchbrüche in der Klinge sind drin (bohren, feilen)
Da fehlt jetzt dokutechnisch einiges. Der Klinge ist am Bandschleifer ein Hohlschliff verpasst worden, danach viel, viel Handschleifen. Zwischendrin mal einen kleinen Öffnungsbolzen hergestellt und an der Klinge befestigt. Der kommt aber vor dem Härten wieder raus und danach wieder rein. Beim Härten wars hier auch schon, es hat schon eine gewisse Grundschärfe wie man sieht. Man sieht auch dass beim Bandschleifer die Spitze vor der Zeigefingermulde ihre Spitze eingebüßt hat. Leider. Naja, aber das war mein erstes Messer...
Jaha, die kann schon "blingen". Feinstes Schleifpapier sei Dank. (Von grob nach fein. Nie andersrum. Selbst 2000er macht echt noch tiefe Fahrer. Und vorsicht, in diesem Zustand ist die Klinge scharf und extrem spitz!!!! Wenn man lang schleift und irgendwann unvorsichtig wird spürt man die Spitze schonmal direkt auf den Fingerknochen fahren, dauert dann eine Zeit bis es blutet und macht einem erst den Finger taub und dann tuts weh. Deshalb immer bei feststehenden Messern die Klinge dick abkleben wenn man am Griff arbeitet!)
In den Griffschalen sind auch schon die Durchbrüche, Carbon schon eingepasst (ganz ehrliche Scheißarbeit!). Dazu das Carbon an den Rändern anschrägen und langsam an den Durchbruch anpassen. Der Kleber ist dazu da, damit man die Minispalte zwischen Carbon und Ausbruch nicht sieht. Gehalten werden die von Nieten (von oben und unten vernietet mit Edelstahlnieten. Die Nieten sauber abschneiden und auf dasselbe Niveau wie die Griffschalen runterfeilen/schleifen. Sieht man danach kaum mehr)
Hier (im Bild drüber auch) sieht man den Liner jetzt. Er ist aus blau angelassenem Reintitan und hat an der vorderen Kugel eine Kugel eingepresst, damit die Klinge dann an der Kugel entlanggleiten kann und nicht komplett über den Liner fährt.
Griffschale außen, auch hier hat sich einiges getan...
Nachdem dann alles soweit fertig ist (das heißt, wenn man die Klingenachse, Stehbolzen, Klingenachsverschluss gedreht hat) kann man alles zusammen setzen. Die Achse wird mit einem selbstgemachten Werkzeug angezogen. Die Klinge ist, damit sie leichter aufgeht, auf kleinen Teflonscheibchen gelagert. Ich würde allerdings Messing- oder Kupferscheibchen empfehlen, da die sich besser einlaufen lassen und dann wirklich halten. Ja, wenn das Messer zusammengebaut ist (vernietet mit Messingnieten) muss man erstmal die ganzen Verrundungen schleifen (Messergriffrücken z.B.) und dann, wenns endlich so in der Hand liegt sauoft auf und zu machen und immer wieder die Achse neu einstellen, bis die Klinge halbwegs mittig zwischen den Griffschalen liegt und leicht aufgeht.
Es ist bei weitem nicht perfekt, aber ich finds schön.
Ich hab kurz nach all diesen letzten Fotos dem Carbon noch eine Klarlackschicht verpasst, sieht wesentlich besser aus weil mehr Tiefe drin ist. Auch die unpassenden Carbonränder sieht man nicht mehr so gut. Leider geht der Lack wieder ab, da muss ich mir noch was einfallen lassen
Krumm und schief, was aber am Carbon liegt. Beschissen zu schleifen und noch beschissener zu bohren...
Mal offen. Hier sieht man dass ich um die Achse herum mit einem Bohrerausatz geschliffen hab, damit man die Schleifspuren vom Liner nicht so sieht.
Oben kann "zwischen" Klinge und Griff der Daumen drauf und unten genauso der Zeigefinger. Funktioniert auch andersrum. Ein echter Handschmeichler.
Das wars. Muss mal gucken ob ich noch irgendwo ein Bild hab mit Lack.
Edith zeigt das Bild, wo man sieht dass das Carbon durch den Lack an Tiefe gewonnen hat:
Die Fotos sind alle mit meinem Handy geschossen, also nicht super oder so, aber ich denk man erkennt alles.
Viel Spaß!
So fängt man an
Jepp
Dann erstmal ein Modell machen
Dann das Modell verbessern (hier Kunststoff, da bekommt man Kanten besser hin)
Griffschale und Zwischenstück basteln
Passts auch?!?
Alles schön fein sauber schleifen (hier sieht man dass die zwei Griffschalen aneinander befestigt wurden damit sie danach gleich sind)
Weiter gehts mit der Klinge (wieder mit der Säge möglichst genau ausschneiden und dann feilen feilen feilen)
Zu gehn tuts schonmal und die Spitzen am Klingenrücken stehen über, gut so! (Wichtig hier der eingezeichnete Bolzen, damit die Klinge im geöffneten zustand nicht nach hinten weg- oder im geschlossenen gegen das Zwischenstück gedrückt wird. Der muss da reinpassen, daher ist es wichtig das nochmal zu prüfen)
Einzeichnen vom Liner (Arretierfeder)
Die Durchbrüche in der Klinge sind drin (bohren, feilen)
Da fehlt jetzt dokutechnisch einiges. Der Klinge ist am Bandschleifer ein Hohlschliff verpasst worden, danach viel, viel Handschleifen. Zwischendrin mal einen kleinen Öffnungsbolzen hergestellt und an der Klinge befestigt. Der kommt aber vor dem Härten wieder raus und danach wieder rein. Beim Härten wars hier auch schon, es hat schon eine gewisse Grundschärfe wie man sieht. Man sieht auch dass beim Bandschleifer die Spitze vor der Zeigefingermulde ihre Spitze eingebüßt hat. Leider. Naja, aber das war mein erstes Messer...
Jaha, die kann schon "blingen". Feinstes Schleifpapier sei Dank. (Von grob nach fein. Nie andersrum. Selbst 2000er macht echt noch tiefe Fahrer. Und vorsicht, in diesem Zustand ist die Klinge scharf und extrem spitz!!!! Wenn man lang schleift und irgendwann unvorsichtig wird spürt man die Spitze schonmal direkt auf den Fingerknochen fahren, dauert dann eine Zeit bis es blutet und macht einem erst den Finger taub und dann tuts weh. Deshalb immer bei feststehenden Messern die Klinge dick abkleben wenn man am Griff arbeitet!)
In den Griffschalen sind auch schon die Durchbrüche, Carbon schon eingepasst (ganz ehrliche Scheißarbeit!). Dazu das Carbon an den Rändern anschrägen und langsam an den Durchbruch anpassen. Der Kleber ist dazu da, damit man die Minispalte zwischen Carbon und Ausbruch nicht sieht. Gehalten werden die von Nieten (von oben und unten vernietet mit Edelstahlnieten. Die Nieten sauber abschneiden und auf dasselbe Niveau wie die Griffschalen runterfeilen/schleifen. Sieht man danach kaum mehr)
Hier (im Bild drüber auch) sieht man den Liner jetzt. Er ist aus blau angelassenem Reintitan und hat an der vorderen Kugel eine Kugel eingepresst, damit die Klinge dann an der Kugel entlanggleiten kann und nicht komplett über den Liner fährt.
Griffschale außen, auch hier hat sich einiges getan...
Nachdem dann alles soweit fertig ist (das heißt, wenn man die Klingenachse, Stehbolzen, Klingenachsverschluss gedreht hat) kann man alles zusammen setzen. Die Achse wird mit einem selbstgemachten Werkzeug angezogen. Die Klinge ist, damit sie leichter aufgeht, auf kleinen Teflonscheibchen gelagert. Ich würde allerdings Messing- oder Kupferscheibchen empfehlen, da die sich besser einlaufen lassen und dann wirklich halten. Ja, wenn das Messer zusammengebaut ist (vernietet mit Messingnieten) muss man erstmal die ganzen Verrundungen schleifen (Messergriffrücken z.B.) und dann, wenns endlich so in der Hand liegt sauoft auf und zu machen und immer wieder die Achse neu einstellen, bis die Klinge halbwegs mittig zwischen den Griffschalen liegt und leicht aufgeht.
Es ist bei weitem nicht perfekt, aber ich finds schön.
Ich hab kurz nach all diesen letzten Fotos dem Carbon noch eine Klarlackschicht verpasst, sieht wesentlich besser aus weil mehr Tiefe drin ist. Auch die unpassenden Carbonränder sieht man nicht mehr so gut. Leider geht der Lack wieder ab, da muss ich mir noch was einfallen lassen
Krumm und schief, was aber am Carbon liegt. Beschissen zu schleifen und noch beschissener zu bohren...
Mal offen. Hier sieht man dass ich um die Achse herum mit einem Bohrerausatz geschliffen hab, damit man die Schleifspuren vom Liner nicht so sieht.
Oben kann "zwischen" Klinge und Griff der Daumen drauf und unten genauso der Zeigefinger. Funktioniert auch andersrum. Ein echter Handschmeichler.
Das wars. Muss mal gucken ob ich noch irgendwo ein Bild hab mit Lack.
Edith zeigt das Bild, wo man sieht dass das Carbon durch den Lack an Tiefe gewonnen hat:
Re: Messerfotolovestory
krass
schon schön anzuschauen... ich glaub mir würd da die geduld fehlen...
bin mehr so der maler;) typ
schon schön anzuschauen... ich glaub mir würd da die geduld fehlen...
bin mehr so der maler;) typ
FCSP
Re: Messerfotolovestory
schön schön!
wieviel arbeitsstunden hast denn da investiert?
wieviel arbeitsstunden hast denn da investiert?
Re: Messerfotolovestory
rude69 hat geschrieben:krass
schon schön anzuschauen... ich glaub mir würd da die geduld fehlen...
bin mehr so der maler;) typ
Weißeln?
Da ich ein ziemlicher Depp bin was handwerkliches angeht, so ca. 150-200 Stunden. Ohne Konzeptionszeit.haytec87 hat geschrieben: schön schön!
wieviel arbeitsstunden hast denn da investiert?
- Marove
- Administrator
- Beiträge: 1189
- Registriert: Di 21. Okt 2008, 17:11
- Studiengang: Allgemeine Informatik
Re: Messerfotolovestory
Ach du schande. Das is schon genial. Hast du auch mal so richtig schön alte Dolche oder Messer gemacht. Richtung Mittelalter?
Grüzi
Grüzi
Re: Messerfotolovestory
Nein, noch nicht. Ich bin grad dabei ein Tanto zu baun. Das wird aber wesentlich länger Zeit in Anspruch nehmen.
Ich habs aber eigentlich schon vor mal was uriges zu machen, mal abgesehn vom Tanto.
Ich habs aber eigentlich schon vor mal was uriges zu machen, mal abgesehn vom Tanto.
- Marove
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Re: Messerfotolovestory
So und jetzt erklärst du mir noch was ein Tanto ist, und dann kann ich dir weiter folgen . Ich muss aber echt sagen, sauber. Die Dinger könntest du fast verkaufen. Was ist das für ein "Design-Material" was du auf das Messer geklebt hast?
Grüzi
Grüzi
Re: Messerfotolovestory
http://www.gidf.de/ereshigal hat geschrieben:Nein, noch nicht. Ich bin grad dabei ein Tanto zu baun. Das wird aber wesentlich länger Zeit in Anspruch nehmen.
Ich habs aber eigentlich schon vor mal was uriges zu machen, mal abgesehn vom Tanto.
und ne ich mal mehr so bilder zeugs... einfach so zur entspannung. früher hab ich auch noch ab und an sachen mit meinem dad gebaut so stühle bänke rosenbögen etc. so aus stahl und metall aber da sind mittlerweile alle versorgt hehe. naja und ansonsten is im sommer fast immer was am auto zu machen.
FCSP
Re: Messerfotolovestory
Ja, mir sind für das Messer schon über 800€ geboten worden, aber ich geb das nicht her. Man kann da schon Geld machen wenn man gut ist, aber ich hab da zuviel Arbeit reingesteckt, außerdem is die Form doch einmalig. Leider nicht perfekt, vielleicht kommt mal eine neue Version.
Das schwarze Zeug, meinst du das CFK?
Weiter zum Tanto Crashkurs:
Tanto is der japanische "Dolch", wobei Dolche eigentlich eine zeischneidige, lange Klinge haben, daher passts bei Tanto nicht. Es ist quasi das kürzeste Schwert in der Ausrüstung eines Samurai gewesen, also unter ca. 35cm Klingenlänge. Dann kam das Wakizachi, mit ca. 50-60cm Länge (Kurzschwert) und dann eben das Katana oder Nihonto (wobei Nihonto nur japanisches Schwert heißt. Heute darf damit nur ein Schwert bezeichnet werden, was von einem japanischen, staatlich geprüften Schmied(en) hergestellt wurde nach (möglichst) alter Tradition und in hervorragender Qualität. Ein Schmied darf im Monat nicht mehr als wahlweise 3 Wakizachi oder 2 Nihonto machen, damit der Markt nicht überschwemmt wird, also ähnlich Ferrari, aber das nur am Rande.)
Das ganze sieht dann so aus:
Mit Griffwicklung, normalerweise aus Seide. Die Wicklung an sich ist schwierig herzustellen. Unter der Griffwicklung ist ein Glücksbringer.
oder so:
Ohne Griffwicklung. Hier sieht man die Rochenhaut am Griff besser.
Hier mal eins zerlegt, im Alltagsanzug:
Ja, früher hatte man für öffentliche Anlässe andere Griffe, Tsubas ("Handschutz, Parierstück") und Scheiden als bei der heimischen Aufbewahrung. Das wichitge ist ja immer die Klinge.
Beispiel Tsuba:
Ja, das ist alt und handgefertigt, eine Kunst für sich.
Hier mal die Klinge genauer:
Die "Wellenlinien", das sind die Härtelinien. Der Damast wurde partiell gehärtet. Dazu wird die Klinge mit unterschiedlich dickem Lehm bestrichen, erhitzt und dann abgeschreckt. Das macht ein japanisches Schwert, unter anderem, so unglaublich Effektiv. Außerdem gibt es ihm noch eine etwas schönere Biegung. Wenn dieses Härten in die Hose geht dann warn monatelange Arbeiten umsonst. Übrigens, wenn man an der Angel Schriftzeichen sieht und das Schwert relativ alt ist, dann hat das teilweise ziemlich krasse Bedeutungen. Zunächst steht da drauf wer der Schmied war, teilweise auch Rang, und dann gibts noch selten welche, wo draufsteht "Schwert dreimal richtig geprüft" oder so (genauer Wortlaut will mir grad nicht einfallen). Das heißt dann dass der Schmied damit 3 Todeskandidaten (Mürder etc.) mit jeweils einem Schlag, aber direkt hintereinander, halbiert hat. Jeden auf eine andere Art, die Schnitte waren dann vorgegeben. Da hat man damals effektiv Todesstrafe und Schwerttest verbunden. Wenn der Schnitt net ganz durch gegangen is, hast halt dein Schwert gleich wieder wegschmeißen können. Es gibt auch Gerüchte dass damals auch in Menschen gehärtet wurde, aber was da dran is weiß heut keiner mehr.
Auf jeden Fall ist ein japanisches Schwert, und jede Einzelheit davon, ein Kunststück. Man kann ja in Japan bei einem Schwertschmied in die Lehre gehen. Das dauert dann aber. Alleine die Ausbildung zum Polierer, dem diffizielstem, letzten Schritt bei dem Schönheiten auf der Klinge betont und minimale Fehler verdeckt werden und das Schwert seine endgültige Schärfe erhält, dauert 7 Jahre. Es gibt in Japan momentan meines Wissens nach nur noch 2 Schmiede des höchsten Ranges. Die gelten dann als nationaler Kulturschatz, weil sie die einzigen sind die noch alle Geheimnisse kennen. Die sind dann aber auch wirklich unter Polizeischutz und haben allerhöchstes Ansehen.
Naja. Wer genaueres wissen will:
Ein Buch in dem wirklich jeder Arbeitsschritt erklärt wird. Wahnsinnig faszinierend und wirklich jedem zu empfehlen. Absoluter Wahnsinn. Mit vielen schönen Bildern.
Hier sind alle Waffen aber auch die Kultur der Samurai vertreten. Auch ein wirklich tolles Buch, mit netten Geschichten und super um Hintergrundwissen zu erlangen. Sollte man schon haben bevor man ein Nihonto kauft.
Heute sehen Tantos auch oft so aus:
moderne Tantoform. Sowas mach ich auch grad, eigentlich noch vor dem alten Tanto. Und davor muss ich noch ein Küchenmesser fertig machen. Oh mann.
Das schwarze Zeug, meinst du das CFK?
Weiter zum Tanto Crashkurs:
Tanto is der japanische "Dolch", wobei Dolche eigentlich eine zeischneidige, lange Klinge haben, daher passts bei Tanto nicht. Es ist quasi das kürzeste Schwert in der Ausrüstung eines Samurai gewesen, also unter ca. 35cm Klingenlänge. Dann kam das Wakizachi, mit ca. 50-60cm Länge (Kurzschwert) und dann eben das Katana oder Nihonto (wobei Nihonto nur japanisches Schwert heißt. Heute darf damit nur ein Schwert bezeichnet werden, was von einem japanischen, staatlich geprüften Schmied(en) hergestellt wurde nach (möglichst) alter Tradition und in hervorragender Qualität. Ein Schmied darf im Monat nicht mehr als wahlweise 3 Wakizachi oder 2 Nihonto machen, damit der Markt nicht überschwemmt wird, also ähnlich Ferrari, aber das nur am Rande.)
Das ganze sieht dann so aus:
Mit Griffwicklung, normalerweise aus Seide. Die Wicklung an sich ist schwierig herzustellen. Unter der Griffwicklung ist ein Glücksbringer.
oder so:
Ohne Griffwicklung. Hier sieht man die Rochenhaut am Griff besser.
Hier mal eins zerlegt, im Alltagsanzug:
Ja, früher hatte man für öffentliche Anlässe andere Griffe, Tsubas ("Handschutz, Parierstück") und Scheiden als bei der heimischen Aufbewahrung. Das wichitge ist ja immer die Klinge.
Beispiel Tsuba:
Ja, das ist alt und handgefertigt, eine Kunst für sich.
Hier mal die Klinge genauer:
Die "Wellenlinien", das sind die Härtelinien. Der Damast wurde partiell gehärtet. Dazu wird die Klinge mit unterschiedlich dickem Lehm bestrichen, erhitzt und dann abgeschreckt. Das macht ein japanisches Schwert, unter anderem, so unglaublich Effektiv. Außerdem gibt es ihm noch eine etwas schönere Biegung. Wenn dieses Härten in die Hose geht dann warn monatelange Arbeiten umsonst. Übrigens, wenn man an der Angel Schriftzeichen sieht und das Schwert relativ alt ist, dann hat das teilweise ziemlich krasse Bedeutungen. Zunächst steht da drauf wer der Schmied war, teilweise auch Rang, und dann gibts noch selten welche, wo draufsteht "Schwert dreimal richtig geprüft" oder so (genauer Wortlaut will mir grad nicht einfallen). Das heißt dann dass der Schmied damit 3 Todeskandidaten (Mürder etc.) mit jeweils einem Schlag, aber direkt hintereinander, halbiert hat. Jeden auf eine andere Art, die Schnitte waren dann vorgegeben. Da hat man damals effektiv Todesstrafe und Schwerttest verbunden. Wenn der Schnitt net ganz durch gegangen is, hast halt dein Schwert gleich wieder wegschmeißen können. Es gibt auch Gerüchte dass damals auch in Menschen gehärtet wurde, aber was da dran is weiß heut keiner mehr.
Auf jeden Fall ist ein japanisches Schwert, und jede Einzelheit davon, ein Kunststück. Man kann ja in Japan bei einem Schwertschmied in die Lehre gehen. Das dauert dann aber. Alleine die Ausbildung zum Polierer, dem diffizielstem, letzten Schritt bei dem Schönheiten auf der Klinge betont und minimale Fehler verdeckt werden und das Schwert seine endgültige Schärfe erhält, dauert 7 Jahre. Es gibt in Japan momentan meines Wissens nach nur noch 2 Schmiede des höchsten Ranges. Die gelten dann als nationaler Kulturschatz, weil sie die einzigen sind die noch alle Geheimnisse kennen. Die sind dann aber auch wirklich unter Polizeischutz und haben allerhöchstes Ansehen.
Naja. Wer genaueres wissen will:
Ein Buch in dem wirklich jeder Arbeitsschritt erklärt wird. Wahnsinnig faszinierend und wirklich jedem zu empfehlen. Absoluter Wahnsinn. Mit vielen schönen Bildern.
Hier sind alle Waffen aber auch die Kultur der Samurai vertreten. Auch ein wirklich tolles Buch, mit netten Geschichten und super um Hintergrundwissen zu erlangen. Sollte man schon haben bevor man ein Nihonto kauft.
Heute sehen Tantos auch oft so aus:
moderne Tantoform. Sowas mach ich auch grad, eigentlich noch vor dem alten Tanto. Und davor muss ich noch ein Küchenmesser fertig machen. Oh mann.
Re: Messerfotolovestory
Sauber sauber!
Echt ne tolle Arbeit / Leistung Dein Messer!
Ich finde, du musst Dich nicht selbst als "handwerklicher Depp" bezeichnen, denn für so eine Leistung braucht man schon ein gutes handwerkliches Geschick - und da kenn ich mich nicht aus!
Echt ne tolle Arbeit / Leistung Dein Messer!
Ich finde, du musst Dich nicht selbst als "handwerklicher Depp" bezeichnen, denn für so eine Leistung braucht man schon ein gutes handwerkliches Geschick - und da kenn ich mich nicht aus!